russischer Schriftsteller und Germanist in Deutschland; verließ 1980 die Sowjetunion; Veröffentl. u. a.: "Verbietet die Verbote", "Warum haben wir aufeinander geschossen?" (mit H. Böll); "Einer von uns. Lehr- und Wanderjahre eines Kommunisten" (Autobiogr.); war verh. mit der Schriftstellerin Raissa Orlowa
* 9. April 1912 Kiew
† 18. Juni 1997 Köln
Herkunft
Lew Sinowjewitsch Kopelew war der Sohn eines jüdischen Agronomen. Sein Vater war Fachmann für Zuckerrübenanbau. Durch die engen Beziehungen zu einer deutschen Familie im Haus der Kopelews wurde K. früh mit der deutschen Sprache vertraut.
Ausbildung
K. besuchte eine Grundschule bis zum 15. Lebensjahr. Nach der Hungersnot 1933 war er aus gesundheitlichen Gründen von körperlicher Arbeit dispensiert und konnte so 1933-1935 an der Universität Charkow, dann bis 1941 in Moskau, Germanistik, Philosophie, Literatur und Geschichte studieren. Während dieser Zeit veröffentlichte er erste Aufsätze und Essays. 1941 promovierte er mit einer Arbeit über "Schillers Dramatik und die Probleme der Französischen Revolution".
Wirken
Sechs Jahre lang hatte K. nach der Grundschule als Hilfsarbeiter, Bauarbeiter und Metalldreher gearbeitet, bis er in einer Charkower Lokomotivenfabrik als Werkjournalist und Lehrer der Erwachsenenschule eine neue Aufgabe fand. Damals oblag ihm auch die Kulturarbeit mit ausländischen Arbeitern. Als Komsomolze wirkte ...